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Chronik der Schützenkompanie:

Am 25.Sept. 1971 wurde die Sepp Innerkofler Standschützenkompanie Wörgl nach nicht immer leichter Vorarbeit eines Komitees unter der Leitung von Gottfried Riedmüller als 13. Kompanie im Bezirk Kufstein unter dem damaligen Bataillonskommandanten Ludwig Peintner gegründet.

Am 11.Mai 1972 fand bereits die erste Ausrückung bzw. Fahnen- und Trachtenweihe mit 42 Aktiven, 4 Marketenderinnen und 3 Jungschützen statt. Als Gründungshauptmann wurde Gottfried Riedmüller mit der Führung der Kompanie betraut. Welche er dann bis zum Jahre 1992 unermüdlich und als gutes Vorbild führte. Ihm folgte dann das Kompaniemitglied Peter Huber als neugewählter Hauptmann, welcher diese Funktion bis 2002 mit vollem Einsatz leitete. Seit 2002 wird die Kompanie von Hptm.Herbert Reiter geführt.Die Fahnenpatenschaft hatte die Gastwirtin vom „ Aufinger", Frl. Käthi Schipflinger übernommen. Auf Grund des großen Interesse und regen Mithilfe der Bevölkerung von Wörgl konnte am 11. Februar 1975 der Jungschützenzug gegründet werden, welcher unter der Fahnenpatin Flora Doblinger am 23. August 1976 die Fahnen- und Trachtenweihe feierte.

Bei zahlreichen Ausrückungen im In- und Ausland, Fernsehaufnahmen, sowie Schützenbälle und viele anderer Aktivitäten konnten wir den Namen Wörgl würdig vertreten.

An die ehrenvollen Ausrückungen blickt die Kompanie mit besonderem Stolz zurück. Unter anderem waren dies der Empfang von Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger in Wörgl, die Einweihung des Andreas Hofer Denkmales in Wien, das 100 jähr.Jubiläum des ÖKB in Wilhelmsburg in NÖ., weiters die Ausrückung als Ehrenkompanie bei der Fahnenweihe der Orginal Kaisermusik Tirol in Innsbruck. Eine weitere große und ehrenvolle Aufgabe war auch die Organisation und Durchführung des Landesjungschützentreffen vom 15. -17.Juni 1984.

Weiters soll noch erwähnt werden, daß so manche Persönlichkeiten und Mitbegründer anderer Schützenkompanien aus den Reihen der Sepp Innerkofler Standschützenkompanie Wörgl hervortraten. Die Kompanie stellt den Bataillonskommandanten Mjr. Hermann Egger und seit 2017 den Viertelkommandanten vom Schützenviertel Unterland in der Person von Mjr. Manfred Schachner. Aus der Kompanie wurde auch der Grundstock für die Schützenkompanie Pfarrgemeinde Angath mit Hptm. Josef Schnellrieder gestellt. Der Oberleutnant der  Schützenkompanie Bad Häring, Max Unterrainer ist ebenso aus der Reihe der Sepp Innerkofler Standschützenkompanie Wörgl.

Sepp Innerkofler:

1898 übernahm Sepp als Hüttenwirt die 2405 m hoch gelegene Dreizinnenhütte auf dem Toblinger Riedel, die unter seiner Führung mehrfach zu einer Unterkunft mit 40 Lagerplätzen ausgebaut wurde. Im heimischen Sexten eröffnete er 1903 im Fischleintal das Hotel Dolomitenhof.

Als Bergsteiger wurde Sepp Innerkofler durch die Erstbegehung (1890) der Nordwand der Kleinen Zinne in den Sextener Dolomiten bekannt. Diese Leistung war auch insofern bemerkenswert, als es hier »nur« um eine neue schwierige Route (nach heutiger UIAA-Skala Schwierigkeitsgrad IV-) auf einen bereits bestiegenen Berg ging – der Gipfel der Kleinen Zinne war bereits 1881 durch Michel und Johann Innerkofler erstmals erreicht worden. Darüber hinaus hatte er die Wand bis über die Schlüsselstelle hinaus im Alleingang bereits erstiegen, bevor er umkehrte, um den Gepflogenheiten seiner Zeit entsprechend zusammen mit seinem Vetter Veit den Touristen Hans Helversen auf den Gipfel zu führen.

Nach Beginn des Ersten Weltkriegs konnte er auf seinen Bergtouren im Grenzgebiet Österreich/Italien auf italienischer Seite frühzeitig Kriegsvorbereitungen erkennen. Nach der Kriegserklärung Italiens an Österreich im Mai 1915 war die militärische Lage in den Alpen für Österreich prekär, weil die Hauptmacht der Armee an der serbisch-russischen Front stand. Zum Schutz der Alpengrenze formierten sich einer alten Tradition folgend Tiroler Standschützen, die aus Jugendlichen oder älteren Männern bestanden, die nicht zu den wehrpflichtigen Jahrgängen gehörten.

Innerkofler bildete einen Trupp aus Bergführern innerhalb der Standschützen. Aufgrund genauer Ortskenntnis und alpinistischer Fähigkeiten organisierten diese einen erfolgreichen Bewegungskrieg in den Bergen. Der Erfolg bestand darin, dass die Front in den Alpen bis zum Eintreffen von Verstärkungen (Kaiserjäger) gehalten werden konnte und ein italienischer Durchbruch verhindert wurde. Innerkofler fiel am 4. Juli 1915 im Kampf beim Versuch, den von italienischen Alpini besetzten Gipfel des Paternkofels zurückzuerobern. Begleitet wurde er von den Sextenern Forcher (der ebenfalls im Rahmen der Aktion verwundet wurde), Rogger und seinem Schwager Andreas Piller (allesamt Bergführer) sowie Franz von Rapp und Josef Taibon. Über die Umstände seines Todes sind mehrere Versionen in Umlauf:

  • Einige Quellen behaupten, Sepp Innerkofler zog sich bei einem Sturz in den in Bergsteigerkreisen bekannten Oppelkamin tödliche Verletzungen zu, nachdem der Alpini Piero de Luca − in Ermangelung einer schussbereiten Waffe – ihn mit einem Stein am Kopf getroffen hatte. Diese Version soll de Luca noch im Alter von 82 Jahren bestätigt haben, als man ihn in Verbindung mit einer Gedenkfeier für Innerkofler hierzu interviewte. De Luca soll von Innerkofler noch kurz zuvor aus den Wänden der Großen Zinne gerettet worden sein, in denen er sich bei einer Erkundung verstiegen hatte. Die Italiener baten die verfeindeten Österreicher um Innerkoflers Hilfe, da sie selbst zur Rettung de Lucas nicht in der Lage waren. Für die Dauer der Rettungsaktion blieben die zwei italienischen Unterhändler als Faustpfand bei den Österreichern.
  • Andere Quellen behaupten, Innerkofler sei Opfer eigenen Sperrfeuers geworden. Diese Darstellung soll auch Innerkoflers Sohn Pepi zum 60. Todestag gegeben haben. Wie sein Bruder Gottfried soll auch Pepi das Geschehen mit dem Feldstecher verfolgt haben.

Wie vom am versuchten Gipfelsturm beteiligten Benitius (auch: Benitus) Rogger bestätigt wurde, soll zum für Innerkofler tödlichen Ausgang des Geschehens beigetragen haben, dass mehrere der von ihm gegen die italienische Gipfelstellung geworfenen Handgranaten nicht zündeten. Der tote Innerkofler wurde von de Luca und den Alpini geborgen und erkannt. Die Leiche wurde zunächst am Gipfel des Paternkofels beigesetzt und das Grab aus Respekt vor der Person Innerkoflers mit einem einfachen Holzkreuz mit der Inschrift „Sepp Innerkofler, Guida“  versehen. 1918 wurde der Leichnam von Sohn Gottfried und Freunden exhumiert, und auf den Friedhof von Sexten umgebettet, nachdem sich der Frontverlauf verändert hatte.

Zur Erinnerung an Sepp Innerkofler und Piero de Luca wurde der Klettersteighttp://de.wikipedia.org/wiki/Klettersteig von der Dreizinnenhütte auf den Paternkofel nach den beiden Akteuren benannt.